11 Dez
Damen 1
Derbysieg in Kremperheide/Münsterdorf
Ein Drama in 5 Akten, aber Steinburg bleibt blau-rot!!
Samstag, 09.12. 17:00 Uhr – was
war da gleich nochmal?
Achja, Derby! Zum ersten Mal in
der höchsten Spielklasse des Landes durften wir zum legendären „Mütter aller
Derbys“ gegen die Mädels aus Kremperheide und Münsterdorf antreten. Dem Anlass
gerecht entwickelte sich im Münsterdorfer Hexenkessel eine auf dem Feld zwar
weniger qualitative, dafür umso spannendere Partie, an dessen Ende wir mit
24:25 glücklich, aber verdient die Oberhand behielten. Für schlappe 3 € Eintritt bot
sich Fans und Anhängern ein spektakuläres Drama in 5 Akten, dessen episches
Storytelling im Folgenden auch für Verhinderte aufgearbeitet werden soll.
1. Akt: Exposition (Einleitung)
Mit kreativen Spielankündigen
liefen schon seit Anfang der Woche sämtliche Social-Media-Kanäle heiß, sodass
auch wirklich jeder Steinburger um die Brisanz dieser Partie wusste. So viel
vorweg: #derscHAIntrügtabernicht!
Personell hätte die Ausgangslage bei
uns viel schlechter nicht sein können: Mit Jule (Coronski), Ronja (Sehnenriss
im Daumen), Babba und Thesi (privat verhindert) fehlten gleich 4 Aktivposten
auf dem Feld; hinzu kamen kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle von Co-Coach
Francis und Chefredakteurin Denise. Darüber hinaus trugen Backeverbot und
unsere allgemeine Auswärtsschwäche nicht unbedingt zu einem gesteigerten
Selbstbewusstsein bei, weshalb wir die uns im Vorfeld zugetragene Rolle als
„Underdog“ auch dankend annahmen.
2. Akt: Komplikation (Steigerung)
Trotz choreografischer Einlage
der „Kremperheider Ultras“ konnte das Derby dann pünktlich um 17:00 angepfiffen
werden. In feinster dramaturgischer Manier fanden wir jedoch zunächst überhaupt
nicht zusammen. Kremperheide hatte sich gut auf unser Spiel eingestellt und
störte vor allem unser Aufbauspiel. Zahlreiche Fehlpässe und technische Fehler
waren die Konsequenz; bezeichnend etwa 2-Mal in Folge ein Fehlpass ins Aus,
statt auf die auf RA völlig blank stehende Lotti (man munkelt, es lag nur an
der fehlenden Größe im Vergleich zu Ronja).
Erschwerend hinzu kam die
fehlende Backe, Würfe landeten zumeist über dem Tor; einmal leider sogar im
Gesicht der gegnerischen Torhüterin (sorry nochmal!!). Folgerichtig lagen die
Gastgeberinnen zur Halbzeit bereits mit 3 Toren in Front (14:11).
3. Akt: Klimax (Höhepunkt)
Die Halle bebte, sollte es das
nun für uns gewesen sein? Beim Pausentee appellierte Mirko an unseren
verlorengegangen Spielwitz, gemeinschaftliche Lösungen sollten gegen die gute,
ballorientierte Abwehr der Kremperheiderinnen her. Weiter sichere Chancen suchen,
bloß nicht in alte Muster verfallen und unvorbereitete Würfe nehmen. Abwehr und
Caro weiter, so die Devise.
Joaaaa, was sollen wir sagen..
Das ging erst einmal nach hinten los. Bis zur 40. Minute hielt die
3-Tore-Führung Bestand, die Rot-Grünen fühlten sich langsam, aber sicher auf
der Siegerstraße und auf der Tribüne suchte man schon fieberhaft die
Anweisungen für die Sieger-Choreo.
Was nun? Offensiver agieren gegen
technisch gut ausgebildete Rückraum-Spielerinnen wollten wir eigentlich nicht,
zu verlieren hatten wir aber auch nichts. Also: „Emmy nach vorn, mach das, was
du am besten kannst: Arme breit und nerven.“
Die Umstellung zeigte Wirkung,
wir konnten einige Bälle abluchsen und zwangen den gegnerischen Trainer beim
19:18 in der 45. Minute zum Team-Timeout. In dieser Phase fasste sich vorn
speziell Janine ein Herz und fand auf der Mitte ein ums andere Mal eine Lücke
im gegnerischem Abwehrverbund.
4. Akt: Retardation (fallende Handlung)
Glücklicherweise zeigte die
Auszeit keine Wirkung, im Gegenteil: Beim 20:22 (51. Minute) durch Kimbo war
der Sieg plötzlich eher für uns greifbar. Auch weil mit diesem Tor der Spieltag
für Ex-Hai Jasmin Mogge beendet war, sie erhielt die 3. 2-Minuten-Strafe und
durfte uns von nun an nur noch von außen ärgern. ;-)
Extase auf unserer Seite, der
Haie-Block um unsere Edel-Trommler Matze, Tim und Leon nun lauter als die
gefühlten 50 Kremperheider-Ultras. Hier ist was drin, das sind unsere 2 Punkte.
Nun, zurück zum Lehrbuch:
Aristoteles wünscht für den 4. Akt eine sich verlangsamende Handlung, „um in
einer Phase der höchsten Spannung auf das bevorstehende Denouement
vorzubereiten“ (Quelle: Wikipedia). Spannung? Können wir! Also statt die
Überzahl klug auszuspielen, werfen wir lieber noch 2x den Ball weg (oh Backe,
wir lieben dich!) und provozieren beim 23:23 in der 56. Minute ein völlig
offenes Spielende.
5. Akt: Denouement (Konfliktauflösung)
Was dann folgte, hätte
nervenaufreibender nicht sein können. Wir gehen wieder mit 2 in Führung (58.),
Kre/Mü mit einem „Eierwurf“ als Anschlusstreffer durch Caros Beine. 1 Minute
noch zu spielen, wir im Ballbesitz. Kuddelmuddel, wir schaffen es einen 7-Meter
rauszuholen.
Auszeit Mirko, durchatmen, jetzt
nur Strafwurf treffen und hinten dicht machen. Tja, jahrelanges gemeinsames
Training zum Dank zieht Ex-Hai Maike Lanckow unserer eigentlichen 100%-Schützin
Janine den Zahn und hält. OK, wir sind immer noch vorn, 20 Sekunden noch,
hinten dicht machen. Das klappt! Kremperheide kommt nur noch zum Freiwurf.
Warte, direkter Freiwurf zum Abpfiff, da war doch mal was vor 2 Jahren gegen
Tarp. Diesmal aber mit Happy-End: Caro hält sicher und wir liegen uns auch
schon in den Armen!! DERBYSIEGER, DERBYSIEGER, HEY, HEY!!!!!
Was bleibt sind unsere ersten 2
Auswärtspunkte und die Erkenntnis, dass Derbys und Vereinsrivalitäten auch im
Damenhandball sportlich fair ausgetragen werden können. Denn auch wenn die
Partie zu jederzeit eng umkämpft war, der gegenseitige Umgang auf und neben dem
Feld war wirklich schwer in Ordnung. Mit der bombastischen Kulisse beider Lager
war das tolle Werbung für den Damenhandball in unserer Region!
Und zuletzt ein Wort an unsere
Fans: DANKE für die großartige Unterstützung! Ihr habt uns zum Sieg gebrüllt!
#1verein1ziel
#derbysieger
#kannmanmalsomachen
#schmecktimmernochgut
#wiegeilistdasdenn
#steinburgbleibtblaurot
#wirhabendiebestenfansderliga
#3haietrommlerlauterals50kremperheiderultras
#derscHAIntrügtnicht
#handballohnebackebleibtkugelstoßen
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